Microtargeting, Filter Bubble und politische Soziologie
Für meine Seminararbeit zu Wechselwählern in Verbindung mit Social Media im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2012 wühle ich mich gerade ein klein wenig durch die Literatur zum Web 2.0. Dabei ist mir aufgefallen, wie kurz es diese personalisierte Internet erst gibt. Google hat die Suchen 2009 personalisiert. Ich bin mir sicher im Bereich des Marketing gibt es noch grusligere Einblicke darüber, wie Zielgruppen gefunden werden, aber mir hat die Art und Weise der politischen Werbung bereits zu denken gegeben.
Da gab es tatsächlich App´s während des Wahlkampfes, die zum einen Nummern aus dem Telefonbuch des Besitzers gesucht haben, die zu Personen aus Swing States gehören. Zum anderen gab es da wohl Karten wo Adressen von Haushalten eingezeichnet waren, die man mal zum fröhlichen leisten von Überzeugungsarbeit aufsuchen kann.
Ich stelle mir das mal kurz vor. Jemand klingelt bei mir kurz vor der Bundestagswahl und will mir etwas tolles über Partei XYZ erzählen. Da hätte ich wenig Lust darauf und wenig Verständnis dafür. Wenn man das ganze nun aber auf die Web-Ebene hebt, dann ist dieses personifizierte Internet mit dem dazugehörigen Microtargeting in etwa das gleiche.
Ermöglicht durch Cookies verfolgen einen Parteiwerbungen über verschiedene Internetseiten, weil angenommen wird, dass man zur richtigen Zielgruppe gehört. Irgendwie gruselig.
Wobei wir auch schon beim nächsten Thema sind: Filter Bubble! Heute ganz kurz das Buch von Eli Pariser angelesen um eine Vorstellung davon zu bekommen ob das für den Kontext meiner Theorie stimmig ist. Um es kurz zu machen, Filterblasen, oder auch Echokammern, sind das Resultat dieser personalisierten Webangeboten.
So bekommt man abhängig von eigenen Suchanfragen und den besuchten Internetseiten nur noch angezeigt, was dem eigenen Weltbild beziehungsweise den eigenen Vorlieben entspricht. Ich wollte das heute mal über Twitter mit dem Suchbegriff „Trump“ testen, aber leider kam aufgrund meiner geringen Reichweite bisher keine Antwort dazu.
Also folgt mir auf Twitter, damit ich ein bisschen besser experimentieren kann 😉
Tschüss und bis morgen!