Rekodierung, 1 Milliarde Variablen und noch mehr politische Soziologie
Wie das so ist am Anfang der Rekodierung, man sieht die gesuchten Variablen vor lauter Möglichkeiten nicht. Heute habe ich die empirische Auswertung für meine Seminararbeit mal ganz sachte angefangen. Ist zwar ein bisschen wie Fahrradfahren, man verlernt es nicht, aber bis es wieder unfallfrei funktioniert dauert es immer etwas.
Gerade bei so vielen Variablen. Der ANES hat etwas über 2,200 davon. Das macht es zwar einfacher, weil man sicher und gut operationalisieren kann, aber auch schwerer. Viele Variablen bedeuten eben auch viele Möglichkeiten. Darum kämpfe ich schon wieder mit mir, da man anhand der Daten ja so viel mehr noch testen kann. Aber der Zeitdruck und die Herleitung über die Theorie unterbinden das, zum Glück.
Etwas überrascht hat mich, dass ich so schnell durch den Theorieteil gekommen bin. Die Theorien zur politischen Soziologie sind zwar easy, jedoch stellenweise auch wenig aussagekräftig, beziehungsweise wenig detailliert. Klare Kausalitäten abzuleiten gelingt damit meiner Ansicht nach nicht, da zu viele Faktoren unberücksichtigt bleiben. Jedenfalls in meinem speziellen Fall. Und das Bestätigt auch den Eindruck, den ich generell von dem Feld bekommen habe. Sowohl, was das methodische Vorgehen angeht als auch was den Fokus in der Auswertung betrifft. Wichtig ist viel mehr, dass klar vermittelbare Ergebnisse am Ende stehen. Ob das in der Soziologie immer anders ist mag dahingestellt sein.
Andererseits erleichtert das das Erstellen der Regression und die Interpretation der Ergebnisse.